Kunstraum 38 „tectonic affairs“ (24.Januar 2025)
mit Arbeiten von Anna-Maria Kursawe, Jean Baptiste Monnin, Alexandra Schlund & Elgin Willigerodt
Im Dialog mit der architektonischen Rahmung der Rathaus-Galerie werden acht künstlerische Positionen gezeigt, die verschiedene Konzepte von Raum in den Blick nehmen. Das verbindende Element der ausgestellten Arbeiten ist die Architektur, entweder als prägendes Element des urbanen Raumes, als Grundlage für konstruktive Kompositionen oder auch als Ausdruck gesellschaftlicher und politischer Zustände.
Juliane Duda
Anna-Maria Kursawe
Jean-Baptiste Monnin
Thomas Ravens
Alexandra Schlund
Antje Taubert
Benedikt Terwiel
Elgin Willigerodt
Elgin Willigerodt lebt und arbeitet als Künstlerin in Berlin. Ihre Skulpturen sind filigran,
abstrakt und haben den Menschen als Maßstab. Die Konzentration auf die reine Form
ist für sie auch ein Ordnen von Gedanken, besser noch: ein Begrenzen, Verdichten
des Diffusen, Dahintreibenden und Unsortierten.
In ihrer Installation Wächter überlagert sie die erzählerische Nachtperspektive des
Zoologischen Garten mit leuchtend farbigen Skulpturen aus Metall, Plexiglas und
glänzend bemalter Kappa-Platte. Die „Wächter“ treten mit den Lichtspiegelungen der
Umgebung in Dialog und fungieren als abstrakte Mischwesen, die uns fraglos in
andere Lebenswelten führen.
Elgin Willigerodt lives and works as an artist in Berlin. Her sculptures are delicate,
abstract and have the human being as their scale. For her, the concentration on pure
form is also an ordering of thoughts, or even better: a limiting, condensing of the
diffuse, drifting and unsorted.
In her installation Wächter (Sentinel), she overlays the narrative night-time perspective
of the Zoological Garden with brightly colored sculptures made of metal, Plexiglas and
glossy painted kappa board. The ´Wächter´ enter into a dialog with the surrounding
light reflections and function as abstract hybrid beings that lead us unquestioningly
into other worlds.
www.atrans.org | www.elgin-willigerodt.de
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„Die Linie ahmt das Sichtbare nicht nach, sondern macht sichtbar.“ (Paul Klee)
Konzentration auf die reine Form ist immer auch ein Ordnen von Gedanken, besser noch: Begrenzen, Verdichten des Diffusen, Herumtreibenden, Unsortierten. Die Kunst des einfach Konkreten ist daher
weniger Schaffen von Ordnung als ein Ausschließen von Störung, keine Weltflucht, sondern Entwurf einer gestalteten, schöpferischen Welt – und sei es im Kleinsten.
Alles Konkrete kann als Seismograph gelesen werden, die Akzeptanz reduzierter, auf Form und Funktion der Vernunft geeichter Einstellungen zu prüfen oder in ihrem Wert für eine zweckmäßig
gestaltete Welt zu erkennen. Vielleicht ist unsere Bereitschaft, das Nicht-Erzählerische als Maßstab und Appell zur Selbstprüfung zu begreifen, überhaupt ein viel wichtigeres Thema als alle sonst
den Alltag bestimmenden Urteile und widerstreitenden Meinungen.